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Der städtische Musikverein Bottrop wurde 1918 gegründet.
Franz Swieting leitete 42 Jahre den Chor. Seit 1972
führte Johann Andreas Lang die Tradition der weltlichen und sakralen
Musikpflege mit drei großen oratorischen Werken im Jahr fort. Nach dem Tod von
Johann Andreas Lang leitet Friedrich Storfinger seit
1990 den städtischen Musikverein, der beim Festival Orgel PLUS mehrfach u.a. mit selten aufgeführten Werken, wie dem Te Deum von Otto Nicolai mitwirkte.
Friedrich Storfinger, geboren 1951, studierte Kirchenmusik an der Folkwang-Musikhochschule in Essen mit dem Hauptfach Orgel
bei Prof. Sieglinde Ahrens und absolvierte ein Kapellmeisterstudium bei Volker
Wangenheim in Köln. Er ist Organist der Liebfrauenkirche in Bottrop und leitet
den städtischen Musikverein Bottrop, mit dem er beim Festival Orgel PLUS selten
zu hörende oratorische Werke u.a. von Otto Nicolai
und Joseph Rheinberger aufführte.
Wolfgang Schwering, geboren in
Oberhausen, schloß sein Kirchenmusikstudium an der Essener Folkwang-Hochschule
1976 mit Auszeichnung ab. Es folgten Studien in den Fächern Kammermusik,
Cembalo sowie in der Meisterklasse Orgel bei Prof. Sieglinde Ahrens. 1978 war
er 2. Preisträger beim Messiaenwettbewerb in Essen, 1979 legte er das
Konzertexamen im Fach Orgel ab, 1980 gewann er den 1. Preis beim
Internationalen Wettbewerb für junge Kirchenmusiker in Fürth, der in den
Disziplinen Chorleitung, Orgelspiel und Orgelimprovisation ausgetragen wurde.
Von 1973 bis 1992 war Schwering Kirchenmusiker an der
Herz-Jesu-Kirche in Oberhausen-Sterkrade. Von
1992-2016 war er Domorganist in Xanten und künstlerischer Leiter der Domkonzerte.
In dieser Zeit war seine Arbeit geprägt
durch den Unterricht am Bischöflichen Kirchenmusikseminar Münster und die
Orgelsachverständigentätigkeit im Bistum Münster. Orgelkonzerte,
Kammermusikabende, Chor- und Orchesterkonzerte, sowie Orgel -CD-Aufnahmen
runden das umfangreiche musikalische Schaffen ab.
Das Folkwang Kammerorchester Essen
kann mit Stolz auf eine 50jährige erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Das
Publikum nicht nur im heimischen Spielort Villa Hügel schätzt es für die Pflege
alter und neuer Werke für Kammerorchester auf höchstem Niveau – die
Kulturorchester in Deutschland und darüber hinaus für gut ausgebildete junge
Musiker, die mit hervorragender Vorbildung in das Orchestergefüge aufgenommen
werden können.
Seit seiner Gründung 1958 durch den Direktor der Folkwang-Hochschule, Prof. Heinz Dressel,
nimmt das Ensemble eine einzigartige Stellung in der deutschen
Orchesterlandschaft ein. Entstanden aus der bis heute verfolgten Idee, Abschlussstudenten auf professionellem Niveau in das spätere
Berufsleben zu begleiten, wurden inzwischen über 500 Musikerinnen und Musiker
aus dem Folkwang Kammerorchester in Opern- und
Konzertorchestern im In- und Ausland übernommen. In Deutschland mag es wohl
kein einziges größeres Orchester geben, das nicht wenigstens einen der
„Ehemaligen“ in seinen Reihen hat.
Die Förderung junger Musiker erstreckt sich jedoch nicht nur
auf das eigene Ensemble, auch die Auswahl der Solisten folgt überwiegend dem
Ziel, jungen und noch unbekannten Nachwuchsmusikern ein Podium für ihre
künstlerische Arbeit zu geben. Namen wie Sabine Meyer, Christoph Eschenbach,
Ulf Hoelscher, Kolja Blacher, Christian Tetzlaff,
Vadim Repin, Bernd Glemser, Maria Kliegel
oder Nils Mönkemeyer zeigen, dass
das Folkwang Kammerorchester hierbei meist eine
glückliche Hand in der Auswahl hatte. Sie alle traten vor oder zu Beginn ihrer
Weltkarrieren in der Villa Hügel auf – und das Folkwang
Kammerorchester Essen kann sich freuen, Baustein dieser Karrieren zu sein.
Geleitet wurde das Orchester bis 1976 von „Gründungsvater“
Heinz Dressel, ihm folgten Heribert Beissel bis 1981 und – nach einer Zeit nur mit
Gastdirigenten – 1986 Alexander Schwinck. Dieser
wurde 1990 von Karl-Heinz Bloemeke abgelöst, der den
Stab 2000 an Stefan Fraas übergab. Der jetzige
Chefdirigent Achim
Fiedler steht seit 2006 an der Spitze des Orchesters. Auch unter den
Gastdirigenten finden sich berühmte Namen wie Peter Schneider, Jean-François Monnard, Michael Sanderling, Marc
Piollet oder Lothar Zagrosek,
die meist ebenfalls in jungen Jahren und vor ihrem internationalen Durchbruch
in Essen gastierten.
Zu den Bemühungen um die Nachwuchspflege – Orchestermusiker,
Solisten und Dirigenten – kommt als vierter Punkt die langjährige und
verstärkte Hinwendung an das junge Publikum. Probenbesuche von Schulklassen,
Familienkonzerte und Einführungsveranstaltungen sowie moderate Eintrittspreise
für Schüler, Studenten und Auszubildende kennzeichnen dieses Engagement im
Bereich der Musikvermittlung.
Anerkennung findet dies sowohl beim Publikum als auch bei
den Unterstützern: Schon bald nach Gründung des Orchesters wurde das Land
Nordrhein-Westfalen auf die hervorragende Arbeit aufmerksam und fördert seitdem
das Ensemble als anerkannte Einrichtung zur Nachwuchsförderung. Auch die Stadt
Essen zählt zu den ständigen Unterstützern. Unverzichtbar sind darüber hinaus
die Vereinigung der Freunde des Folkwang
Kammerorchesters und das immer wichtiger werdende privatwirtschaftliche
Engagement.
Der besonderen Reiz der Abonnementkonzerte liegt nicht
zuletzt in der einzigartigen Umgebung begründet, in der sich das Folkwang Kammerorchester seinem Publikum präsentiert: Als
einziges Orchester spielt es regelmäßig und exklusiv in den historischen Räumen
der Villa
Hügel, die von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
zur Verfügung gestellt werden. Daneben ist es regelmäßig bei Gastspielen in der
näheren Umgebung und im In- und Ausland zu erleben, hierdurch konnte sich das
Ensemble einen viel beachteten Platz unter den deutschen Kammerorchestern
erspielen. Davon zeugen nicht zuletzt Einladungen zum Schleswig-Holstein Musik
Festival, dem Mozartfest Schwetzingen und dem Rheingau Musik Festival.
Konzertreisen führten das Folkwang Kammerorchester
Essen außerdem in die Schweiz, nach Österreich, Litauen, Italien, Belgien und
Holland. Eine feste Partnerschaft verbindet das Ensemble auch mit dem Essener
Bachchor.
Partner und Publikum schätzen diesen jungen und
ambitionierten Klangkörper voller musikalischer Frische und Elan, das auch nach
50 Jahren mit großer Begeisterung Werke aller Epochen musiziert, was zahlreiche
Platten-
und CD-Aufnahmen dokumentieren.
Die deutsche Sopranistin Judith Hoff, begann ihre Ausbildung
an der Musikhochschule Köln als Violinist. Nach dem Abitur in Musikpädagogik
und Latin Studies, sie änderte ihre Kunst große Kunst
unterworfen und studierte Gesang mit Kammersänger Professor Hans Sotin. Verschiedene Meisterkurse mit Irvin Gage und Kelly Klesie begleiteten
das Studium.
Als ein lyrischer Koloratur-Sopran gewann Judith Hoff
Bühnenerfahrung, einschließlich Gastauftritt mit der Königin der Nacht aus
Mozarts Zauberflöte und die Titelpartie in Hartmanns 1934 komponierten Oper Simplicius Simplicissimus.
Schließlich beendete sie ihre Ausbildung mit dem Konzertexamen, die sie
künstlerisch in andere Richtungen geführt. Liederabende, Kammermusik, Konzert
und Oratorium stehen nun im Mittelpunkt ihrer musikalischen Tätigkeit. Durch
ihr konstantes Engagement mit der Musik des 20. Jahrhunderts ist sie in diesem
Bereich ein beliebter Künstler geworden, die regelmäßig für die Premieren
gefragt ist.
Esther Borghorst studierte Pharmazie und betrieb parallel
dazu Gesangsstudien bei Mechtild Georg in Köln.
Weitere Studien folgten bei Michaela Krämer, Stephanie doll und Janina Stano. Als Konzertsängerin
ist Esther Borghorst durch die Interpretation von Kantaten
und Oratorien Johann Sebastian Bachs und
Musik des 19. und 20. Jahrhunderts bekannt geworden. Sie ist Mitglied und
Solistin im Consort Frankfurt.
Jörg Nitschke studierte zuerst Kirchenmusik an der MHS
Dortmund. Von 1989 bis 1996 erhielt er Gesangsunterricht bei C. Alexander in
Gelsenkirchen. Im Anschluß daran studierte er in Dortmund Lied- und
Oratoriengesang, was er 2002 mit der künstlerischen Reifeprüfung abschloß
(Klasse Prof. B. Schmid) und vervollkommnete seine
Studien in diversen Meisterkursen u.a. bei Christoph Prégardien. Er ist Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes.
Sein Repertoire reicht von der historischen
Aufführungspraxis barocker Werke, über die lyrischen Partien der Klassik und
Romantik, bis in das Musikschaffen des 20. Jahrhunderts. Dabei hat er sich
besonders als Evangelist in den Passionen Johann Sebastian Bachs sowie in den großen Oratorien des 19.
Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf erworben. Zugleich widmet er sich mit
großem Erfolg dem Liedgesang.
Jörg Nitschke arbeitete mit bedeutenden Orchestern unter
Dirigenten wie Frieder Bernius, Hermann Max und Ralf Otto und wirkte an einer
Vielzahl herausragender Festspiele wie dem Leipziger Bachfest, den Göttinger
Händelfestspielen, den Tagen alter Musik Stuttgart und Orgel plus in Bottrop
mit. Zahlreiche Rundfunk-, CD- und Fernsehproduktionen sowie Konzertreisen
durch Europa, Japan, Kanada und Nordamerika runden seine künstlerische
Tätigkeit ab.
Harald Martini wurde 1975 geboren und erhielt ab 1982
seine erste musikalische Ausbildung bei den Essener Domsingknaben unter der
Leitung von DKM Georg Sump. Nach dem Abitur studierte
er Gesang, zunächst bei Soto Papoulkas,
später dann bei Ulf Bästlein an der Folkwang-Musikhochschule
Essen und der Univeristät der Künste in Graz. Im
Sommer 2003 legte er sein Diplom mit Auszeichnung, 2006 das
Konzertexamen ab.
Auftritte mit dem Münchener Bach-Chor, der Bachakademie
Stuttgart, den Essener Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen
oder dem WDR Sinfonieorchester Köln führten ihn durch Deutschland. Darüber
hinaus trat er bei Opernfestspielen auf und widmet sich dem romantischen
Kunstlied. So sang er im November 2005 erstmals Schuberts Winterreise und gab
beim Europäischen Klassikfestival ein Konzert mit Orchesterliedern von Wolf und
Mahler.
Meisterkurse bei Charles Spencer, Irwin Gage, Rudolf Piernay
und Axel Bauni begleiteten seine musikalische
Ausbildung.
Nach langjähriger Tätigkeit als Stimmbildner bei den Essener
Domsingknaben, übernahm Harald Martini Ende Oktober 2015 interimsmäßig
die Leitung des Chores
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